Dies ist ein Gastbeitrag von Romano. Vielen Dank dafür.

Ich habe mit 50 Jahren angefangen mit Airsoft zu spielen. Ich habe mir schon jahrelang Gedanken darüber gemacht, mit Airsoft anzufangen, aber irgendwie war mir das Ganze zu suspekt. Was sind das für «Leute» die das Spielen? Auf YouTube sieht man Tarnkleider, ausgerüstet von Kopf bis Fuss mit Helm und…. gfürchig kann ich nur dazu sagen. Das ist sicher nichts für mich. Die Jahre vergingen und im Sommer 2020 habe ich mir mal gedacht, schau doch das ganze mal an. Also habe ich meinen Mut zusammengerauft, Kontakt geknüpft mit einem Veranstalter, der in Dielsdorf Matches organisiert. Ich habe ihm gleich zu Beginn gesagt, ich möchte nur «schauen». Meine Vorstellung zu Beginn? Das sind alles «komische» Leute, welche in Vollmontur herumrennen und Befehle schreien. So «Militärköpfe» halt, wahrscheinlich noch salutieren müssen. Das brauche ich definitiv nicht. Aber eben, ich gehe jetzt mal schauen.

Einfach mal zuschauen

Dort angekommen: Ja, alle in Vollmontur. OK, dachte ich mir, ich suche unter den vielen Leuten mal den Veranstalter, wo ich mich angemeldet habe. Beim Näherkommen hörte ich schon mal keine Befehle rufen, auch habe ich niemanden in «halb acht Stellung» gesehen. Ah, schon mal ein gutes Zeichen. Der Veranstalter hatte nicht gleich Zeit für mich, er war noch beim «Bändeli» verteilen, sprich Teams einteilen. Er meinte, schau dich ein bisschen um, was ich auch gemacht habe. Da war keiner, der gebrüllt hat, die sprachen ganz normal miteinander (ich gebe es zu, ich war erstaunt, aber auch erfreut).

Die erste Runde

Das Spiel hat dann begonnen. Die Spieler wurden in zwei Teams aufgeteilt und auf ihre Startpositionen geschickt. Als erstes wurde ein Team DeathMatch gespielt. Hierbei geht es ganz simpel darum, die gegnerischen Spieler zu treffen, um so das ganze Team auszuschalten. Sobald alle Spieler eines Teams getroffen waren, war die Runde zu Ende. Es gibt andere Spielmodi wie Capture the Flag, wo man eine Flagge erobern und zur eigenen Base bringen muss oder auch King of the Hill, wobei man eine gewisse Position so lange wie möglich halten muss. Die Spielmodi variieren von Veranstalter zu Veranstalter. Es gibt sogar Veranstalter, welche Tablets und Beacons einsetzen, mit denen man Posten erobern kann oder Missionen erfüllen muss.

Ein gutes Gespräch

Als das erste Spiel gestartet war, hatte der Veranstalter nun Zeit für mich. Er hat vieles erklärt, gezeigt und sich wirklich Mühe gegeben. Wir haben sicher eine gute Stunde (wahrscheinlich mehr, die Zeit verging im Flug) diskutiert. Ich habe mich gleich von Beginn an wohl gefühlt, auch die anderen Teilnehmer waren äusserst nett und haben mir auch ihre Ausrüstung gezeigt. Meine Vorurteile waren weg und ich habe mich dann entschlossen, einen Starter-Event zu besuchen. 

AS-Starter (as-starter.ch)

Einfach mal mitmachen und schauen, ob mir das wirklich zusagt. Der as-starter wird vom Airsoft Verband organisiert. Dort ist es auch möglich, eine Ausrüstung zu mieten und die Organisatoren nehmen sich viel Zeit, um den Sport, Taktiken, Philosophien und das Fair Play Prinzip zu erklären. Der Tag war sensationell. Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so viel bewegt wie an diesem Tag und das hat mich am meisten gefreut. Ich bin nicht der Jogger oder Muckibude-Typ. Ist mir zu langweilig. Aber den ganzen Tag rumrennen und was zu tun haben, das machte einen Heidenspass. Natürlich waren die Jungen schneller und ausdauernder, aber das war mir egal. Die Freude und der Spass standen zu jeder Zeit im Vordergrund. Zudem lässt sich Airsoft auch gut als Normalo spielen. Man muss keine Sportkanone sein. Es schadet aber definitv auch nicht, wenn man etwas sportlicher ist;)

Nach diesem Starter-Event war mir klar, ich mache das. Und heute? Ja, ich habe auch eine Vollmontur. Und warum? Weils einfach praktisch ist. Niemand spielt mit einem roten Pullover verstecken und die Ausrüstung muss auch irgendwo verstaut werden. Zudem würde bei der Belastung normale Strassenkleidung schnell kaputt gehen. Auch die integrierten Knieschoner sind toll.

Airsoft hat viele Facetten

Neben dem normalen Airsoft spiele ich mittlerweile auch Action Air. https://action-air.ch/
Bei Action Air geht es nicht darum, die gegnerischen Spieler zu treffen wie beim normalen Airsoft, sondern einen Parcour mit Zielscheiben so schnell wie möglich zu absolvieren. Das ganze ist wie IPSC aus dem RealSteal Bereich. Es wird sogar nach demselben Reglement gespielt und unterliegt quasi demselben Verband (SVDS). Hierbei gibt es eine Lizenz, Turniere in der ganzen Welt usw.

Fazit

Und was lernen wir daraus? Wenn dich was interessiert und/oder du hast Vorurteile, gehe hin und schau ob das zutreffend ist. Und entscheide erst dann, ob deine zuvor gemachte Meinung auch wahr ist oder nicht. Und an die Eltern: Kommt und schaut, informiert euch Vor-Ort. Vielleicht geht es euch gleich wie es mir dazumal ergangen ist.

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