Im Airsoft gibt es viele Mythen, Gewohnheiten oder auch gut gemeinte Ratschläge, die nicht immer ganz korrekt sind oder auch mal voll am Ziel vorbei schiessen.
Hier mal 20 Mythen, welche ich schon mitbekommen habe, respektive auch selbst früher mal falsch gemacht/gedacht habe.

Myth 1: Ein längerer Innenlauf erhöht die Genauigkeit

Ein Längerer hat Einfluss auf die FPS, jedoch nicht direkt auf die Genauigkeit.
Für die Genauigkeit spielt eine Kombination von Laufqualität, HopUp Unit und konstanter Leistung aus dem Zylinder sowie das gute Abdichten des ganzen Systems eine Rolle. Meistens ist die HopUp Unit oder inkonsistente Leistung das Hauptproblem für eine schlechte Genauigkeit.

 

Myth 2: Du musst deine Replika direkt out of the Box tunen

Die Leistung von Out of The Box Replika hat sich zu früher massiv verbessert. Für ein gutes Spielerlebnis ist ein Tuning daher nicht nötig. Natürlich ist es noch ein ordentlicher Unterschied, eine HPA oder eine getunte AEG zu spielen, jedoch sollte erst etwas Erfahrung gesammelt werden. Ein Tuning einer Sniper nützt nicht viel, wenn man nach einem Jahr merkt, dass einem der Spielstil eines Snipers nicht gefällt, weil ein 360 Grad no Scope Jump etwas ist, das in Videospielen gemacht wird, jedoch mit Airsoft nicht viel zu tun hat.

 

Myth 3: Eine Airsoft kann jede Art von BB verwenden

Die Auswahl der richtigen BBs für Ihre Airsoft-Replika ist entscheidend. Einige Spieler glauben, dass Airsoft-Replikas mit jeder Art von BB ohne Konsequenzen umgehen können. Die Verwendung minderwertiger oder ungeeigneter BBs kann jedoch zu Blockaden, verringerter Genauigkeit und sogar zu Schäden am Inneren der Waffe führen. Es ist wichtig, hochwertige, polierte BBs mit dem für Ihre Replika empfohlenen Gewicht zu verwenden. Jahrmarkt BB’s finden höchstens in BB Granaten eine Daseinsberechtigung.

 

Myth 4: Eine Airsoft kann einfach in eine echte Waffe umgebaut werden.

Dies ist aus technischen Gründen nicht möglich und wenn jemand in der Lage ist solch einen Umbau zu machen, dann hat er auch die nötige Ausrüstung und Material, um selbst eine neue Waffe zu bauen. Ein Umbaukit oder ein paar wenige Anpassungen können aus einer Airsoft aber keine echte Waffe machen.

 

Myth 5: Mehr FPS sind immer besser

Die FPS sind ein wichtiger Faktor im Airsoft, aber nicht immer ist mehr FPS auch besser. Bei vielen Spielfeldern gibt es FPS Limitierungen, welche zu hohe FPS nicht erlauben. Mehr FPS können eine grössere Schussdistanz bieten, jedoch muss das System auch darauf ausgelegt sein. Einfach eine stärkere Feder einzubauen führt meist nicht zum Ziel. Höhere FPS verlangen dem System mehr ab. Alle Teile sollten für diese Belastung ausgelegt sein. Interessant auch zu wissen, dass mehr FPS nicht proportional mehr Reichweite bringt, da der Luftwiderstand hier auch noch einspielt.

 

Myth 6: Jede tuning Arbeit benötigt fortgeschrittenes KnowHow

Ein Tuning einer Airsoft kann recht komplex werden, jedoch gibt es auch diverse einfach durchzuführende Arbeiten, wie das Austauschen eines Laufes. Solche kleinen Arbeiten können mit einer Anleitung oder einem Video schnell auch selbst durchgeführt werden, ohne grosse Kenntnisse über das System.

 

Myth 7: Airsoft sollte man leer Schiessen

Dies trifft nur auf GBB’s zu, jedoch nicht auf andere Systeme. GBB Magazine sind dafür gemacht, über einen kurzen Zeitraum eine kleine Menge an Gas herauszulassen. Lässt man das ganze Gas auf einmal heraus, kann es das Magazin beschädigen. Deshalb leeren viele Spieler ihre GBB am Ende des Spieltages mit dem Leerschiessen der Magazine anstatt dem Herauslassen des Gases aus dem Magazin von Hand.

 

Myth 8: Airsoft Replikas erfordern keine Wartung

Airsoft Replikas, wie auch andere mechanische Geräte, benötigen Regelmässige Wartungen. Eine vernünftige Reinigung, Schmieren der Zahnräder oder erneuern des abdichtenden Sikons, wie auch das Ersetzen von Verschleissteilen, führt zu einer konstanten und guten Leistung, sowie kann vor teuren Reparaturen schützen.

 

Mythos 9: Schwerere BB sind nötig für ein kleineres Trefferbild

Schwere BB’s haben ihre Vorteile. Sie sind weniger anfällig für Wettereinflüsse wie Wind, jedoch sollten BB Gewichte entsprechend der verwendeten Replika und deren Leistung verwendet werden. Grundsätzlich benötigt man schwerere BB’s bei mehr FPS. Wenn jedoch das Trefferbild sehr gross ist, verschieben schwerere BB’s das Problem lediglich nach hinten. Sprich, die Streuung wird erst nach grösserer Distanz ersichtlich. Probleme mit dem HopUp oder inkonsistenten FPS Zahlen werden so nicht behoben.

 

Mythos 10: Ich spüre treffer auch mit Rucksack und Platten immer

Das Thema: “Treffer erkennen” ist immer ein grosses Thema. Zu glauben, dass man im Eifer des Gefechts einen Treffer auf dem Rucksack oder Plattenträger gut merkt, ist ein Mythos. Insofern sollten Spieler mit solch einer Ausrüstung sensibler auf Treffer achten und eher mal zu viel als zu wenig einen Treffer anerkennen. Es ist nicht die Aufgabe des Schützen, den Treffer anzuzeigen, sondern diejenige des Getroffenen.

 

Mythos 11: Wenn ich den Schützen nicht sehe, wurde ich nicht getroffen.

Wir haben alle schon die Spieler gesehen, die nach einem Treffer verwirrt und suchend den Kopf hin und her bewegt haben, um einen potenziellen Schützen zu sehen. Dies führt meist dazu, dass der Schütze weitere Schüsse abgeben muss und dadurch seine Position eventuell anderen verrät. Wenn ihr also etwas spürt, dann gebt den Hit an und begebt euch in den Respawn. Auch wenn ihr keinen Schützen seht.

 

Mythos 12: Mit einer Pistole auf bis zu 2-3 Metern treffe ich immer.

Zu oft durfte ich schon erleben, dass Spieler mit Pistole vor mir gestanden sind und meilenweit daneben geschossen haben. Der durchschnittliche Airsoftspieler verwendet seine Backup Pistole 1-2mal pro Jahr. Da ist es nicht selten, dass das Treffen in einer hektischen Situation nicht so einfach ist. Übung macht den Meister.

 

Mythos 13: Wenn jemand mich getroffen hat, muss er mir das sagen, dann gehe ich auch raus.

Es ist nicht die Aufgabe des Schützen einen Treffer zu melden, sondern diejenige des Getroffenen. Insofern sollte sich jeder Spieler Gedanken machen, welche Ausrüstung er verwendet und wie er spielt. Beim Rennen durch einen Kugelhagel mehrer gegnerischen Spielern ist es sehr schwer den Treffer zu merken und noch schwerer nicht getroffen zu werden. In solchen Situationen hilft das Auge mit und wenn man sieht, dass man in einen Kugelhagel rennt, sollte man den Hit angeben, auch wenn man ihn nicht gespürt hat.

 

Mythos 14: Wenn jemand schon 3-4 Jahre Airsoft spielt, ist er ein erfahrener Spieler.

Ob ein Spieler erfahren ist oder nicht hängt nicht so sehr mit den Anzahl Jahren ab, die er schon Airsoft spielt, sondern wie regelmässig er spielt und welche Varianten.
Es gibt Spieler, die 2-3mal Pro Jahr spielen und andere, die 2-3mal pro Monat spielen.
Ein Indoor-Spieler wird auf Outdoor-Spielfeldern Mühe haben, auch wenn er schon 5 Jahre Indoor gespielt hat.

 

Mythos 15: Bessere Ausrüstung macht besseren Spieler

Lustigerweise ist es eher umgekehrt. Umso länger die Spieler spielen, desto weniger scheinen sie dabei zu haben oder auch mal ein billigeres Produkt zu verwenden. Es mag Ausnahmen geben wie beim MilSim, was das anbelangt. Bei regulären Airsoft Events kommt es aber nicht darauf an, ob eine Weste nun 100.- oder 500.- gekostet hat, wenn sie am Schluss nur Magazine halten. Wenn ich aber einen vernünftigen Regenschutz für ein mehrtägiges Event habe, kann das entscheiden, ob ich die 3 Tage durchspielen kann oder nicht.

 

Mythos 16: Ein stärkerer Akku erhöht die FPS.

Eine sehr lustige Aussage, welche mir gegenüber schon öfters gemacht wurde, aber offensichtlich falsch ist. Ein stärkerer Akku (mehr Volt und oder C Werte) führen zu einem schnelleren Ansprechverhalten, beeinflussen aber nicht die Stärken. Bei allen Akkus wird dieselbe Feder aufgezogen und dasselbe Luftvolumen im Zylinder komprimiert.

 

Mythos 17: Bei einer HPA kann ich einfach die Leistung verändern und sie schiesst immer noch gleich gut.
Natürlich kann die Leistung bei einer HPA sehr schnell angepasst werden. Bei grösseren Anpassungen muss aber der dwell auch angepasst werden. Ansonsten kann es sein, dass das Luftvolumen schnell mal zuviel wird und es Verwirbelungen gibt. Diese Verwirbelungen führen dazu, dass die Replika nicht mehr konstant schiesst. Auch wird beim Aufdrehen mehr Luft verwendet. Dies muss der Regulator auch unterstützen. Natürlich kann man bei jedem einfach aufdrehen, aber wie lange braucht er, um dieselbe Leistung bei raschem Einzelfeuer wieder aufzubauen? Wenn ihr seht, dass die Nadel auf eurem Regulator nach einem Schuss etwas länger braucht, bis er wieder auf den eingestellten Werten ist, dann habt ihr bei raschem Einzelfeuer einen grossen Unterschied in der Leistung. Dies führt zu einem unschönen Schussbild. Wie man eine HPA richtig einstellt erfährst du hier: https://asvd.sasf.ch/blog/hpa-richtig-einstellen/

 

Mythos 18: High Speed Gears brauchen einen HighSpeed Motor

High Speed Gears brauchen einen starken, aber nicht schnellen Motor.
Am besten lässt sich das mit den Gears eines Fahrrads vergleichen. Bei einem tiefen Gang, muss man kraftvoll aber langsam treten. Die Geschwindigkeit ist dadurch aber sehr hoch. Um einen Hügel hoch zu kommen, verwendet man einen hohen Gang. Dadurch kann man sehr schnell treten, man ist aber nicht sehr schnell. Kurz gesagt, man braucht wenig Kraft.

 

Mythos 19: Den Lauf reinigt man mit Silikonöl

Silikonöl ist zum Schmieren und fängt leider auch Dreck sehr gut auf. Es sollte also nicht zum Reinigen eines Laufes verwendet werden. Besser eignet sich dazu ein Reinigungsalkohol, welcher schnell verdampft. Dabei muss man aber aufpassen, dass man das HopUp Gummi nicht auch damit reinigt. Der Reiniger löst die Weichmacher aus dem Gummi und verändert so die Eigenschaft.

 

Mythos 20: Ich darf meine Airsoft im Wohnzimmer aufhängen

Gemäss schweizer Waffengesetz müssen Airsoft vor dem Zugriff Dritter geschützt aufbewahrt werden. Das Aufhängen an der Wand im Wohnzimmer ist daher nicht ok oder bestens eine Grauzone, sofern man nachweisen kann, dass nie jemand anderes in die Wohnung kommt. Ein abschliessbarer Schrank oder auch ein abschliessbares Zimmer, wenn man Besuch hat, ist grundsätzlich ok. Ein Tresor wäre natürlich die Luxusvariante, aber nicht zwingend notwendig.

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