Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Wenn man, wie ich, es bevorzugt auf Feldern mit viel Natur zu spielen, macht man sich früher oder später Gedanken zur Tarnung auf dem Feld.
Nun möchte ich in einer mehrteiligen Blogserie auf die Hintergründe der Tarnung und der Tarnkleider eingehen.
Geschichte und die Entwicklung des Tarnanzugs:
Bereits in der Steinzeit wurde die Kunst der Täuschung von Jäger verwendet, um sich vor ihrer Beute zu verbergen, in dem sie mit Laub und Schlamm ihre Aussehen und ihr Geruch verborgen haben.
Bei den Indianer wurden auch Tierfelle gebraucht, z.B. wurde auf einem Bild vom Künstler George Catlin 1840 festgehalten, wie Plains-Indianer in Wolfsfellen an grasende Büffel anschleichen. Die Indianer hofften, dass durch die Hautverkleidung ihren Geist mit dem Geist des Wolfes verbindet und somit wie ein Wolfsrudel die Büffelherde zerstreuen können.
Vor dem 18. Jahrhundert brauchte man knallige Farben um Freund und Feind auseinander halten zu können.
Durch die Entwicklung von präziseren Waffen waren die Soldaten in den knalligen Farben ein leichteres Ziel für die gegnerischen Schützen.
1800 führte der britische Offizier „Colonel Hamilton Smith“ einige Experimente durch, um zu untersuchen, welche Farbe die gegnerischen Scharfschützen am besten täuschte. Unter bestimmten Lichtverhältnis befahl er einigen Schützen auf Ziele zu schiessen, welche in der Farbe Rot, Grün und Grau bemalt waren. Er fand heraus, dass das rote Ziel doppelt soviel Mal getroffen wurde als das Graue. Grün war im Mittelfeld. Daraufhin wechselte die britische Arme die Farbe der Uniform.
1848 begann das Regiment der britischen Indien-Armee gelblich eingefärbte Uniformen zu tragen, genannt wurde diese Farbe „Khaki“.
Während ab dem 20.ten Jahrhundert grosse Nationen, wie die USA und Russland auch für Khaki entschieden, wechselte Deutschland vom früheren Blau zum neuen Feldgrau. Frankreich blieb, trotz heftiger Kritik, bei seiner Kombination aus dunkelblauen Mäntel und roten Hosen. Viele machten diesen Entscheid verantwortlich für die heftigen Verluste im ersten Weltkrieg auf der französischen Seite. Daraufhin wechselte Frankreich auf die unauffälligere Farbe «bleu horizon».
Der erste Weltkrieg war die sogenannte «kambrischen Explosion» für das militärische Camouflage – Tarnnetze, Flugzeugtarnung, Blendfarben für Schiffe wurden während dieses Krieges erfunden. Die Uniformen blieben jedoch weitgehen unberührt, nur eine Handvoll Scharfschützen fingen an handgemachte Tarnkleider zu benützen.
Die allererste Tarnuniform, deutsches Eichenblattmuster in grüner Frühlingsfärbung, wurde in Deutschland entwickelt. Das bekannte Erbsenmuster entwickelte sich aus dem Eichenblattmuster und erschien 1944 mit der mit der Ausgabe der zweiteiligen Tarnuniformen.
Italien begann 1929 als erstes ihre regulären Soldaten mit einem offiziellen Tarnmuster, M1929 telo mimetico, auszurüsten. Andere Länder entwickelten daraufhin ihr eigenes Muster. Im zweiten Weltkrieg wurden Tarnuniformen häufiger an den Fronten verwendet.
Die primäre Rolle der Uniform war nun nicht mehr das Erkennen der verbündeten oder feindlichen Soldaten, sondern das Auffallen im Gelände zu minimieren.
Während der Landung in der Normandie im Jahr 1944 wurden von der US-Marines eine modifizierte Version des Tarnmusters verwendet, welches bereits erfolgreich im Pazifik Krieg verwendet wurde. Da es sich aus der Ferne dem Waffen-SS Tarnmuster sehr ähnelte, kehrten die USA wieder zum Standard olive-grün Uniform zurück.
1970 fingen mehrere Nationen im Nahen Osten Tarnung, welche speziell für trockene Gebiete entwickelt wurde, zu verwenden. Das britische Design wurde an den damalige verbündete Irak verkauft, was zehn Jahre später zu einer unglücklichen Situation zu Beginn des Golfkriegs führte. Irakische und britische Streitmächte trugen identische Tarnmuster. Um «Friendly Fire» zu vermeiden, wechselten zur Wüstenuniform «desert».
Dieses Beispiel zeigt, dass das Aussehen der Uniform doch noch wichtig ist um seine Kameraden zu identifizierten.
Schlusswort
Im Airsoft in der Natur hat die Kleidung die primäre Ausgabe der Tarnung, bei Speedsoft / Airaction spielt hingegen das Erkennen der eigenen Kameraden die grösste Rolle.
Mehr dazu im nächsten Blog von mir.
Literaturverzeichnis
Newark, T. (2013). The Book of Camouflage – The Art of disappearing. Great Britain: Osprey Publishing.
Talas, L., Baddeley, R. J., & Cuthill, I. C. (2017). Cultural evolution of military camouflage. UK: The Royal Society Publishing.