Die Qual der Wahl

Das Erste und Wichtigste für neue Spieler ist meistens möglichst schnell und günstig eine Airsoft zu kaufen. Dabei bereuen sie den Kauf ihrer ersten Airsoft Replika bereits beim ersten Spiel. 

Viele achten erst nur auf das Design oder die Leistung und vergessen dabei die Funktion. Bei den Events sind sie dann überrascht, dass ihre neue Airsoft nicht den Spielregeln (FPS etc.) entspricht, dass die BB’s der anderen Spieler weiter fliegen, usw. 

Daher sollte die Wahl der ersten Airsoft Replika gut überlegt sein.

Welcher Replika Typ eignet sich für Anfänger?

Grundsätzlich wird zwischen AEG, GBB, HPA, Systema, usw. unterschieden.

Die Meinungen gehen hier etwas auseinander.  Wenn man jedoch die Wartung, das Verbrauchsmaterial und die Anschaffungskosten berücksichtigt, fällt die Wahl wohl am ehesten auf eine AEG (Automatic Electric Gun)

Die Anschaffungskosten sind deutlich geringer, weil man kein Gas benötigt. Man braucht keinen HPA Tank und ist somit auch nicht so temperaturanfällig. 

Welche Modelle sollte man am Anfang meiden?

Grundsätzlich sind Pistolen, Pumpguns und Scharfschützengewehre am Anfang zu meiden oder nur als Zweitwaffe mitzuführen. 

Wenn ihr nur mit einer Pistole oder Pumpgun in einer Kiesgrube spielt, werdet ihr auf Grund der Distanz klar im Nachteil sein und schnell die Freude daran verlieren. 

Mit einem Scharfschützengewehr umzugehen ist nicht ganz einfach. Vor allem die Mindestdistanz einzuhalten fällt vielen in hitzigen Gefechten schwer. 

Wenn ihr mit einem Scharfschützengewehr ein Gebäude stürmt oder den anschleichenden Gegner reflexartig beschiesst, kann das neben groben Verletzungen bei deinen Mitspielern, für dich im schlimmsten Fall zu einem Platzverweis führen. 

Aussehen ist nicht alles

Es gibt mehrere Elemente, welche beim Kauf beachtet werden müssen. Das Design oder die Leistung hat meist nicht viel damit zu tun. Man sollte sich daher nicht einfach die Replika kaufen, welche einem optisch am besten gefällt oder welche die grösste Leistung hat. 

Man kann die Auswahl jedoch zu einem gewissen Grad einschränken, wenn man sich auf ein gewisses Modell festlegt. Zum Beispiel M4, G36, P90, usw. 

Aktuell ist es so, dass es von AR15 Modellen (Bsp. M4) sehr viele Hersteller gibt und auch sehr viele Ersatzteile und Tuningteile verfügbar sind. Es empfiehlt sich ein Modell auszuwählen, welches in vielen Varianten und von vielen Herstellern verfügbar ist. 

Leider gibt es aber auch Modelle, welche nur von wenigen Herstellern produziert werden und teilweise dort keine als “gut” bezeichnet werden kann. 

Anforderungen erkennen

Bevor man sich eine Replika kauft, sollten die Anforderungen klar sein. Wenn man nur auf gewissen Spielfeldern spielt, dann sollte die Replika den Anforderungen und Regeln dieser Gelände entsprechen. 

Wenn man auf vielen verschiedenen Geländen spielt, wird es schwierig eine Replika zu finden, welche allen Anforderungen entspricht. Meist muss man da gewisse Kompromisse eingehen. 

Lösungen für dieses Problem wären Replikas, welche sich leicht Tunen lassen. Bsp. Feder-Schellwechselsystem, leichtes und schnelles Ersetzen des Präzisionslaufes, usw.

CQB Gelände: 
  • meist geringere FPS-Limiten
  • Semi Only
  • Enge und dunkle Räume
  • geringe Distanzen
  • meist schnelle Spiele mit höherem BB verbrauch
  • …..

Fazit: Die gewünschte Replika darf nicht zu stark sein. MG’s schiessen meist nur FullAuto und sind somit nicht zugelassen. Kürzere Replikas erleichtern die Handhabung in engen Räumen. Die Möglichkeit eine Lampe zu montiere wäre gut für dunkle Räume.

Kiesgruben: 

  • meist hohe FPS Limiten
  • grössere Distanzen 40m+
  • viel Staub, Dreck, Kies und Schlamm
  • kurze bis längere Spiele
  • Mittlerer bis hoher BB verbrauch
  • …..

Fazit: Replikas mit geringeren FPS sind zwar erlaubt, haben je nach Gelände aber einen deutlichen Nachteil. Längere Replikas mit einer besserer Präzision und mehr FPS sind von Vorteil. Geschlossene Gehäuse verhindern übermässigen Dreck in der Mechanik. 

Wald Gelände: 

  • meist hohe FPS Limiten
  • abwechslungsreiche Distanzen
  • meist längere Spiele
  • geringer bis Mittlerer BB verbrauch
  • …..

Fazit: Je nach Waldabschnitt kann die Spieldistanz variieren, wodurch man auch mit weniger FPS nicht im Nachteil ist. Bei grösseren Spielen(Szenarien/mehrtägig) ist es von Vorteil, wenn man grössere Akkus verwenden kann.

Um zumindest auf allen Gewünschten Spielfeldern spielen zu können, sollte man die Regeln der Spielfelder beachten und sich den Strengsten anpassen um auf allen Spielen zu können. Viele kaufen sich auch schon bald eine zweite Replika, welche nur für bestimmte Gelände verwendet wird.

Hilfreiche vs. überflüssige Sonderfunktionen

Einige Hersteller haben bei ihren Modell Sonderfunktionen eingebaut. Einige davon haben sich durchgesetzt und werden auch von anderen Herstellern eingebaut, andere wiederum wurden zum Glück nicht weiter übernommen.

Federschnellwechselsystem oder verstellbare Federschrauben

Ares, Krytac, usw. haben eine eigene Gearbox, bei der es möglich ist die Feder mit einer Schraube aus der Gearbox zu lösen. Dabei muss man die Gearbox weder öffnen noch aus dem Gehäuse nehmen.

Bei anderen gibt es eine verstellbare Schraube, womit die Feder weiter hinein oder herausgeschraubt werden kann. Dadurch kann der Druck in einem bestimmten FPS Bereich verstellt werden.

Der Nachteil bei diesen Modellen ist jedoch, dass diese speziellen Gearboxen nur schwer oder gar nicht einzeln erhältlich sind. Meist kann aber auch eine normale Gearbox verbaut werden, wenn die Originale kaputt gehen sollte.

Split Gearbox

ICS hat Modelle mit einer Split Gearbox. Diese Gearboxen lassen sich in der Mitte trennen, wodurch beim Feder wechseln nur die eine Hälfte der Gearbox geöffnet werden muss. Dies macht die Wartung beim Öffnen der Gearbox einfacher. 

Der Nachteil ist, dass man nicht jede beliebige Gearbox verwenden kann, sondern die Gearbox des jeweiligen Herstellers verwenden muss. Man sollte sich informieren, ob es die Gearboxen auch einzeln zu kaufen gibt. Die Teile in der Gearbox sind meist identisch und unabhängig vom Hersteller. (Aber Ausnahmen bestätigen die Regel)

Recoil shock

Ein Recoil shock ist ein simulierter Rückschlag. Dieser wird meist mit dem Federsystem gekoppelt. Teilweise wird eine Platte zurück und vor geschoben, welche das Hopup abdeckt und von aussen ersichtlich ist. 

Einen Technischen Vorteil gibt es dabei nicht. Diese Funktion ist aber definitiv etwas für Realismus Fans.

Ein Nachteil ist die zusätzliche Belastung für den Motor, welcher zusätzlich die Mechanik des Recoil shock  ziehen muss.

Welche Hersteller sind gut?

Das ist eine umstrittene Frage, es gibt viele verschiedene Meinungen dazu. 

Jedoch gibt es diverse Marken, welcher kein erfahrener Spieler als gut bezeichnen würde. Dies ist jedoch auch von Zeit zu Zeit unterschiedlich. Hersteller, welche früher als schlecht galten, gehören heute zu den Top-Marken und auch umgekehrt. 

Eine der Hauptgründe der verschiedenen Meinungen ist sicher auch die verschiedenen Anforderungen der Spieler. Die Anforderungen der erfahrenen Spieler gehen über die Anforderungen der Gelände weit hinaus. Während die einen nur ein gutes Gehäuse zum tunen suchen, legen andere mehr Wert auf die verbaute Mechanik, usw. 

Daher sollte man sich bezüglich aktuell guten Herstellen bei erfahrenen Spielern und in Foren, usw. Rat suchen. Wichtig dabei ist nach guten “Out of the Box” Replikas zu fragen. Sehr empfehlenswert ist es direkt an Events andere Spieler, welche das gewünschte Modell besitzen, nach Rat zu fragen. Wenn ihr nett fragt, dürft ihr deren Modelle sicher auch gleich testen.

Um noch etwas konkreter zu werden, hier noch ein paar Empfehlungen von mir:
Die Ares (Octaarms oder auch Amoeba) Modelle haben nicht nur ein gutes Gehäuse, sondern auch ein gutes Innenleben. Ein grosses Plus ist hier auch die Ares Gearbox, welche ein Federschnellwechselsystem hat. Damit lässt sich die Feder in wenigen Minuten auswechseln und kann so für das jeweilige Spielfeld angepasst werden. 

Ebenfalls zu empfehlen sind die G&G Modelle, welche ebenfalls mit einem guten Gehäuse und guter Mechanik überzeugen 

Danach käme noch KWA, jedoch scheinen die neuen Modell, gegenüber den Alten, schneller kaputt zu gehen. Zumindest nach meinen Erfahrungen.

Im Allgemeinen würde ich einer AEG bei +- 15 Spielen pro Jahr eine Lebenserwartung von 1-2 Jahren geben, bevor die ersten Verschleissteile kaputt gehen oder die Leistung deutlich schlechter wird.

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