Einleitung

In diesem Tutorial befassen wir uns mit dem Griff und dem Frame in der TM Hi-Capa Gold Match. Zudem werden die Materialien erläutert für was diese genau sind und was diese im Endeffekt bringen. Wie im letzten Tuning Blog, werde ich nicht auf den Style eingehen.

Was wird benötigt

  • Zeit
  • Stabile Unterlage
  • Gefäss für das Aufbewahren der Kleinteile
  • Kreuzschraubendreher Grösse 2-3
  • Schlitzschraubendreher Grösse 2
  • Inbus
  • Haushaltspapier
  • Ruhe

Griff vom Frame lösen

Wir starten, indem der Schlitten bereits vom Frame entfernt wurde. Wir beginnen mit dem Herausstossen des Pins am unteren Ende des Griffs. Dieser Pin hält den Griff und das Housing in Schacht. Den Pin auf eine Seite ausstossen. Das Housing nun nach unten wegziehen. Das machen wir zuerst, weil es dadurch den Druck auf die Schrauben am Griff und im Frame entfernt und somit die Schrauben nicht verbiegen können. Dabei kommt die 3 Finger Feder (leaf spring) ebenfalls mit. Als nächstes lösen wir die Kreuzschraube im Frame und diese sitzt direkt über dem vordersten Teil des Abzugsbügel (Trigger guard). Die beiden goldigen Inbusschrauben werden nun gelöst, welche seitlich im oberen Teil des Griffes sitzen. Weil wir das Housing bereits entfernt haben, haben wir kein Druck mehr auf dem Frame und Griff und können diese zwei Teile nun voneinander trennen.

Der Griff

Das Zerlegen des Griffes in Einzelteile empfinde ich einfacher als das Frame und deshalb beginnen wir damit. Ich werde immer noch auf die Punkte eingehen was sie machen oder warum man diese ersetzen kann.

 

Unterschiedliche Griffe

  • Plastikgriff mit Schmirgelpapier
  • Plastikgriff mit Stippling (mit dem Lötkolben das Plastik geschmolzen, um besseren Halt und ein Muster einzugravieren)
  • 3d Druck Griffe
  • Skeleton Griffe
  • Aluminiumgriffe

 

Die einzelnen Griffe kosten unterschiedlich viel von 20$ bis hin zu 250$ oder noch mehr. Ich empfehle hier zu überlegen was einem ein Griff wert ist. Der Griff selbst von der TM Hi-Capa Gold Match, ist super und würde ich nicht ersetzten, wenn man nicht muss. Will man jedoch mehr Gripp so empfiehlt es sich diesen Original Griff zu Stipeln oder einen Plastikgriff mit Schmirgelpapier zu kaufen. Ich weiss nicht wie genau die Bezeichnung ist, aber das Festhalten des Griffs, fühlt sich an wie Schmirgelpapier auf der rauen Seite zu halten. Will man jedoch das Beste haben und keinen Spielraum geben so empfehle ich den Aluminiumgriff. Hochwertiges Gefühl und praktisch unzerstörbar. Der Preis von rund 250$ ist ebenfalls an der oberen Grenze angesiedelt. Darin ist ebenso das verstärkte Housing und ein Magwell enthalten.

Hammer spring und Hammer Spring Housing

Die Hammer Spring zu ersetzen, macht dann Sinn, wenn man einen nicht Plastikschlitten verwendet. Wenn man die Feder mit einer härteren Feder ersetzt, ist es nicht notwendig, aber besser, gleich dessen Gehäuse zu ersetzen. In einem Aluminiumgriff ist dieses schon dabei. Es gab Fälle, wo der Druck der Feder zu stark war, für das Plastik und durch den Boden durchbrach. Selten, aber kommt vor. Aber was macht diese Feder nun? Diese Feder gibt an, wie viel Kraft du benötigst, um den Trigger zu ziehen. Also der Widerstand des Triggers zum Ziehen. Daraus folgt, je härter die Feder, desto mehr Widerstand beim Ziehen des Triggers. Eine härtere Feder wird ebenso benötigt, wenn man einen verbesserten Hammer einsetzt. Eine weiche Feder kann genommen werden, wenn man mit Unterlegscheiben arbeitet und einen gleichen Effekt erzielen, jedoch mit einem weniger starkem Widerstand beim Ziehen. Ist die Feder jedoch zu schwach kann es zu unerwarteten Fehlfunktionen der Replika kommen.

Trigger

Das Entfernen des Triggers hat mich in der Geduld geübt und ich habe dabei die Schraube fast komplett zerstört, als ich es zum ersten Mal auseinander gebaut habe. Der Grund war, dass ich den Mechanismus dahinter nicht verstanden habe. Der Trigger wird festgehalten durch den Magazin Auswerfer (Magazin Release Catch). Gelöst wird dieser, indem man auf der Gegenüberliegenden Seite des Magazins Auswerfers Knopf, mit einem kleinen Schlitzschraubendreher nach innen drückt und nach Links dreht. Jetzt ist die Feder arretiert. Jetzt kann der Magazin Auswerfer herausgezogen Der Trigger kann nun gemütlich nach hinten entfernt werden. Der Griff ist nun zerlegt und wir können uns den Neuen Teilen widmen.

 

Die Trigger sind eine Spielerei und eine Geschmackssache zugleich. Die einen mögen es rund die anderen eher flach und wieder andere finden unterschiedlichen Farben schön. Hier gibt es eigentlich nur die Frage, will man bei Plastik bleiben oder ein Hochwertiges und langlebiges Gefühl haben. Jedoch gibt es ein einziger Punkt zu beachten, wenn man ein neun Trigger kauft und das ist, ob er ein Gewinde besitzt für die Schraube, welche man nach Innen drehen kann. Diese kleine Schraube, hilft dir den Trigger feiner einzustellen, dass sich der Mechanismus in gang setzt. Dreht man die Schraube nach innen, so ist der Abzugsweg kleiner.

Am Trigger selbst, ist nun der Trigger Ring montiert. Diesen zu ersetzen macht wenig bis keinen Sinn, denn alle sind aus dem etwa gleichen Material. Reinigen hilft hier mehr als einen neuen Ring zu kaufen.

Magazin Auswerfer – Magazin Release Catch

Der Originale ist aus Metall, ist stabil und erfüllt seiner Aufgabe perfekt. Jetzt gibt es Personen wie mich, die das ganze aufgewertet haben wollen. Dies ist absolut nicht notwendig, jedoch habe ich für mich festgestellt, dass ein anderer Magazin Auswerfer mir mehr Vorteile bringt. Er gibt dir eine bessere Stabilität beim Auswerfen des Magazins und er ist weicher einstellbar. Klar das ist abhängig von der Feder, die darin ist, aber davon mal abgesehen bietet sie noch Auflagen bei den man den Winkel einstellen kann und eine grössere Andruckfläche.

Magwell

Der Magwell wird unten am Griff durch den Pin befestigt. Dieser ist da, um das Einführen des Magazins zu erleichtern. Eine Ungenauigkeit beim Einführen wird dir damit verziehen. Lohnenswert nur, wenn man auf Zielscheiben und auf Zeit schiesst, oder im Speedsoft. MilSim und Tagesevents sehe ich keinen grossen Mehrwert, denn die meisten haben eine Pistole, die sie als Dekoration benutzen und es damit gut aussieht. *schmunzeln*

3 Finger Feder – Leaf spring

Die Feder des Verderbens, nenne ich sie auch. Sie entscheidet allein, ob dein Sportgerät funktioniert oder nicht. Also eine richtige Zicke schlechthin. Ist sie verbogen, kauf eine Neue. Ist sie falsch eingesetzt, kann deine Hi-Capa Vollautomatisch schiessen. Deine Blow Back Unit (bbu) wird es dir danken gefolgt von deinem Nozzle. Sitzt die eine Feder nicht, so ist die Handballensicherung nicht aktiv. Wie du siehst, Finger weg vom Verbiegen dieser Feder, ausser du hast eine auf Reserve und bist dir zu 100% sicher was du machst. Beim Zusammenbauen wirst du sehen, wie du sie richtig einsetzten musst, dazu aber später mehr. Muss die Originale gewechselt werden? Nein muss sie nicht. Die Ersatz 3 Finger Feder sind einfach etwas stabiler gebaut als die Originalen, aber ein Unterschied im Schussbild, Trigger ziehen oder sonst wo, habe ich nicht bemerkt.

 

Das Frame

Ich sage es nur ungern, aber hier wird es etwas kniffliger und erst da sieht man wie viele Federn eigentlich eine Hi-Capa hat. Diese Federn jedoch sind kleiner und sie springen gerne in alle Richtungen. Das Frame selbst würde ich als Anfänger nicht auseinander bauen und Teile ersetzen. Diese Mechanik kann schnell zu völligen nicht funktionalen Replika führen. Das Ersetzen des Innenlebens verbessert zwar deine Replika, aber es ist nur dann notwendig, wenn du eine stärkere Feder im Schlitten und eine im Hammer Housing verbaut hast. Bei Plastikschlitten würde ich es unterlassen das Frame zu zerlegen.

Warum soll man ein Frame ersetzen, es ist doch schon aus Metall. Ein Frame zu ersetzen bringt nur dann etwas, wenn es dir gebrochen ist, oder du alles aus deiner Replika holen willst. Die Frames, die man auf den Markt nachträglich kaufen kann, sind genau so teuer wie der Griff oder eben locker mal 250$. Für dieses Geld kannst du dir gleich eine neue Replika besorgen. Die Unterschiede sind markant vom CNC gefrästen Frame.

  • Leichter
  • Stabiler
  • Schlittenführung ist durchgezogen und nicht unterbrochen
  • Robuster
  • Eloxiert für die Enthusiasten unter uns

 

Das Frame zerlegen

Es zu zerlegen, macht Sinn, wenn du einen anderen Trigger und oder dessen «Stange» ersetzen willst. Da gibt es nur einen Weg wie wir das auseinander bauen kann. Die Daumensicherung (Thumb safeties) sind bis zum regulären Anschlag zu stossen. Jetzt kann der linke Hebel vorsichtig und langsam herausgezogen werden. Auf der linken Seite hat es eben einen Pin, welcher dir die Sicherung arretiert. Dieser Pin hat eine Feder und wird dir raus geschleudert, wenn du dies nicht langsam tätigst. Hinter dieser Feder ist ebenfalls noch ein Pin, welcher dir den Schlittenfanghebel hält. Diese 3 Teile sind also in dieser Kammer und müssen herausgeholt werden. Schütteln oder mit einem magnetischen Schraubendreher herausziehen. Jetzt wird der rechte Hebel von allein herunter fliegen. Du hast nun die Daumensicherung 2 Pins und eine Feder gelöst. Plus noch die Handballensicherung, die durch die Daumensicherung zusammengehalten wird.

Weiter geht es mit einem Kreuzschraubendreher, indem du die Schraube löst. Jetzt kannst du diese Platte entfernen, indem du sie Vorsichtig nach rechts Oben wegziehst. Hast du die Feder aus dem vorangehenden Schritt nicht entfernt, wird sie dir jetzt um die Ohren fliegen. Dreh diese Platte vorsichtig um und lasse sie so wie sie ist. Eventuell ein Foto machen, wie es ausgesehen hat, falls dir die Teile auseinanderfallen.

Im nicht entfernten Teil des Frames, siehst du nun 3 respektive 4 Teile. Am besten ist es, wenn du hier einfach den Hammer mit der Strebe wechselst. Die beiden anderen Teile sind nicht zwingend zu ersetzten ausser du möchtest Fullauto schiessen und dein Schlitten hat die Teile bereits gut beansprucht. So das Frame ist nun zerlegt. Jetzt kann der Einbau beginnen, indem wir die Schritte von hinten nach vorne wiederholen. Warum wir die ausgelöste Platte hier nicht zerlegen, liegt daran, dass diese echten Nerven kostet mit ihren 2 Federn und dem Disconnector. Es ist ebenfalls nicht nötig diese zu ersetzten.

 

Daumensicherung – Thumb Safeties

Die Originalen von Marui sind klassisch aus Plastik. Sie halten definitiv was aus. Benötigt man jedoch die Sicherung des Öfteren, fangen diese schnell mal an zu wabbeln und werden dadurch locker und arretieren nicht mehr 100%. Dies ist nicht schlimm in der Halle oder draussen, jedoch in einem Wettkampf ist es Pflicht, dass diese Funktionieren müssen und kann bei Verstoss zur Disqualifikation führen.

Nachträglich gekaufte Daumensicherungen sind meistens aus besserem Material gefertigt und sind dadurch robuster. Jetzt ist es Geschmacksache, ob man kleine feine Sicherungen haben will oder auffallend farbig oder eben breitere Auflagen haben will. Meine Empfehlung jedoch ist für Wettkampf begeisterte Schützen sind die breiteren besser geeignet denn der Daumen wird auf dieser Sicherung bleiben, wenn geschossen wird.

[BILDER]

Hammer und seine Strebe

Anfangs dachte ich der Hammer ist doch nur ein Stück was man benötigt für sein Pew Pew. In der Realität angekommen macht ein verbesserter Hammer folgende Sachen besser. Härterer und konsistenteren Einschlag am Schlitten. Er bringt Stabilität ins Schussbild und zu guter Letzt, bringt er auch einen besseren Sound mit.

Hammer sollten leicht sein und aus stabilem Material gebaut sein.

Die Strebe selbst hilft einem bei der Konsistenz aber in den meisten Fällen merkt man den Unterschied kaum.

Restlichen Teile – Disconnector and Sears

Diese Kleinteile ersetzt man Hauptsächlich, wenn den Hammer ersetzt, eine stärkere Feder im Hammer Housing verbaut sowie Upgrades im Schlitten vorgenommen hat. Die Nachträglich zu kaufenden Teile sollten daher auch nicht aus günstigen Materialen bestehen, denn sonst könnte man gleich die Originalen drin lassen.

Fazit

Es macht Spass seine Replika auseinander zu nehmen, zu verbessern und wieder zusammen zu bauen. Mit viel Elan und Zeit kriegt man ein superstabiles Schussbild hin und alles fühlt sich Hochwertig an. Am Ende ist die Replika zwar schwerer als das Original, aber dafür ist sie Massiv viel besser und hält auch einiges mehr aus. Es ist jedoch nervig, wenn etwas nicht funktioniert oder wieder solch eine kleine dumme Feder sich ins Jenseits katapultiert hat, aber am Ende hat es sich gelohnt.

 

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