Doc 01.01.2024
Einleitung
Die OP Nova Prospect VII fand am 14.10.2023 auf dem Bärenkopf statt und wurde vom Airsoft Club Aargau organisiert. Das Event ging einen ganzen Tag lang, leider war das Wetter kalt und regnerisch, weshalbes nicht allzu viele Spieler waren. Ich habe zusammen mit einer kleinen gemischten Gruppe vom Warthog Airsoft Squad und FACK auf Seiten der Militärfraktion TSUFOR teilgenommen und möchte hier einmal von dem Event berichten.
Spielkonzept
Vom Hintergrund her war das Event in dem fiktiven Land San Theodoros angesiedelt, welches nach langem Bürgerkrieg von Rebellen beherrscht wird. In dem Interessenskonflikt um die Bodenschätze sind zudem Konzerne mit ihren Privatarmeen (PMCs) verwickelt und zusätzlich haben auch die umliegenden Länder sich zu einer Kollaboration, der TSUFOR, zusammengeschlossen und sind in San Theodoros militärisch aktiv.
Diese drei Konfliktparteien stellten die Spielparteien dar, welche über einen strikten Dresscode verfügten, der vor der Anmeldung kommuniziert wurde: TSUFOR in Multicam und mit Funk, die Rebellen in allen anderen Tarnmustern und zuletzt die PMCs mit einem einfarbigen Oberteil und ansonsten freier Wahl zwischen einfarbiger Kleidung und Tarnmustern ausser Multicam.
Der Tag selbst war in viele einzelne Missionsspiele aufgeteilt: TSUFOR wurde von General Prime, in seinem HQ auf dem Clara-Hügel, angeführt. Dies stellte gleichzeitig den Spawnpunkt dar, von wo aus jede Mission begonnen wurde. Zusätzlich hatte TSUFOR auch einen mobilen Spawnpunkt, der bei jeder Mission selbst gesetzt werden durfte,aber nur einmal.
Für die anderen beiden Parteien gab es Missionbooks – kleine Hefte, in denen die einzelnen Missionen, die Ziele, Spawnpunkte und Uhrzeiten beschrieben waren.
Tagesablauf
Nach der allgemeinen Ansprache gab es für uns im HQ der TSUFOR eine Einteilung in drei Squads, mit festen Squadleadern, Funkern und der Anweisung, regelmässig Rückmeldung zu geben. Es wurde erst sichergestellt, dass alle auf dem gleichen Kanal sind und sich gegenseitig hören. Dann ging es los mit der ersten Mission: zusammen mit den Rebellen eine Anhöhe auf der Festung verteidigen. Das Problem bei der Sache: die Rebellen wussten gar nichts von ihrem Glück, uns auf ihrer Seite zu haben. Nach dem wilden Sturm auf die oberste Ebene der Festung waren Kommunikationsversuche mit den Rebellen leider nicht von Erfolg gekrönt. Im strömenden Regen wurde dann eine Taktikänderung beschlossen. Einfach die PMCs so viel zu stören wie möglich und sie zu beschäftigen. Nach einigen sehr coolen Gefechten wurden wir für unsere Taktik belohnt. Die Mission war von Erfolg gekrönt!
In der nächsten Mission hatte wieder jede Seite ein anderes Ziel. Wir mussten in der Festung unseren Botschafter beschützen und gleichzeitig die Goldvorräte der Bank «in Sicherheit bringen», beides war nahe beisammen in der Festung platziert. In der ersten Mission waren wir zu zögerlich mit dem Setzen des Spawnpunktes, welcher nicht in der Festung platziert werden durfte. Daraus hatten wir gelernt und setzten den Punkt direkt vor den Haupteingang, wodurch wir schnell wieder hinein konnten. Hier kam aber die nächste Besonderheit zu tragen – mehrere Durchgänge in der Festung waren verschlossen (dargestellt mit Absperrband), hier konnte nicht durchgegangen oder -geschossen werden. Nachdem wir uns durch das gut durchdachte Labyrinth vorgearbeitet hatten, konnten wir leider weder das Gold noch den Botschafter rechtzeitig erreichen.
Die Mittagspause wurde perfekt in einem starken Regen platziert und gab uns die Möglichkeit, einmal aufzuwärmen und das Wetter abzuwarten. Am Nachmittag wurde es auch deutlich besser, passend für die nächsten Missionen, welche mehr ausserhalb der Festung stattfanden.
Im weiteren Verlauf des Tages gab es neben «Suchen und Finden» Missionen, bei denen alle Seiten eine von 4 Boxen finden und sichern mussten, unter anderem auch zusammengesetzte Missionen – bei einer Geiselnahme von TSUFOR-Mitgliedern musste zuerst verhandelt werden, anschliessend blieb ein Trupp bei den Geiseln und Geiselnehmer, die anderen mussten das Lösegeld sichern. Die Mission gab uns die Möglichkeit, den Spawn taktisch ungünstig zu platzieren, welche wir natürlich souverän mitgenommen haben. Leider war das Lösegeld mitten in einem Gefecht zwischen PMC und Rebellen abgeworfen worden. Nach dem «der Feind meines Feindes»-Prinzip hatte die PMC jedoch bereits gute Vorarbeit für uns geleistet und wir kamen ohne grosse Gefechte zum Abwurfort des Lösegeldes.
Das Layout der Festung selbst wurde bei diesen Missionen nochmals verändert. Mit Hilfe mitzuschleppender Vorschlaghämmer (Danke Dennis fürs Tragen!) konnten die verschlossenen Gänge geöffnet werden und alle Wege in der Festung waren verfügbar. So hatten wir viele Durchgänge bereits geöffnet, was ein grosser Vorteil war für die letzte Mission und das grosse Finale: die Gefangennahme des Rebellenanführers, welche den verbliebenen Squads auch problemlos gelang und welche Einfluss auf das weitere Schicksal des Landes haben wird.
Diskussion
Das Event selbst hat mir insgesamt gut gefallen, vor allem durch das Konzept mit den abwechslungsreichen Missionen mit wandelnden Frontverläufen zwischen den Parteien. Wir waren sowohl gegen als auch mit beiden anderen Parteien – je nach Mission – unterwegs. Durch die ausdifferenzierten Spielparteien konnte man sich für verschiedene Erlebnisse anmelden, die stärker geführte und mit Milsim-Elementen ausgestattete TSUFOR oder die freier agierenden Rebellen und PMCs mit den Mission Books. Insgesamt wurde auch von Orgaseiten recht viel ausprobiert am Konzept, was für mich einige neue Erfahrungen gebracht hat. Das Konzept mit der grösseren vorgegeben Organisation auf der TSUFOR-Seite ging auf. Die Grundstrukturen (Squadeinteilung, Funkkanäle) waren vorgegeben, die Koordination zwischen den Squads, die Taktik zur jeweiligen Mission und Ort des mobilen Respawns mussten dagegen von den Spielern selbst bewältigt werden.
Das «neue» Layout der Festung hat das bereits bekannte Spielfeld neu wirken lassen und zum neuen Erkunden eingeladen – coole Sache! Die Organisation allgemein lief super ab. Orga war immer erreichbar, Anmeldung ging problemlos über die Bühne, alle Missionen waren immer klar beschrieben und wir wussten, wo wir hin mussten.
Das Konzept richtete sich definitiv an Spieler, welche sich darauf einlassen wollen, die Vorgaben waren recht eng, einfach mal über das Gelände laufen war nicht drin, wenn man teilnehmen wollte. Mit den zusätzlichen Aufgaben – Kommunikation zwischen Fraktion, Kommunikation innerhalb der Fraktion, Funkdisziplin, wechselnde Spielziele und Bündnisse, richtete sich das Konzept an Spieler, die mehr als «einfach nur schiessen» wollen. Für mich als jemanden, der zu einer missionsorientierten Spielweise neigt, eine gute Sache. Bei grösseren Spielerschaften gibt es dann natürlich immer einige, welche dieses Konzept nicht annehmen. So haben wir bei der vorletzten Mission einen Trupp unserer Fraktion getroffen, welchen wir den ganzen Tag nie gesehen hatten, trotz regelmässigem Zusammenkommen im HQ – schade.
Ein anderer Aspekt des Events war die Kleiderordnung, das Thema hat man auf allen Events mit diesem Konzept – wie gut erkennbar ist es und wie eng setzt man es durch? Die Unterscheidung zwischen TSUFOR und Rebellen war leicht, bei den PMCs hatten wir teilweise unsere Schwierigkeiten, das einfarbige Oberteil zwischen Hose und Plattenträger in Tarnfarben auszumachen, was in einer Mission ein echtes Problem war. Bei PMCs in einfarbiger Kleidung war es für uns deutlich leichter.
Wir in TSUFOR hatten den Eindruck, sehr oft an den gleichen Stellen zu hängen. Wir hatten nie einen Spawn in der Festung selbst, sondern kamen immer von Clara hoch, was über den Tag hinweg auch Kondition genommen hat. Entsprechend waren wir sehr oft in den Eingängen zur Festung in Kämpfe verwickelt. Der mobile Spawn durfte ebenfalls nicht in der Festung gesetzt werden. Durch die neue Aufteilung der Festung, welche morgens nicht von uns beeinflusst werden konnte, hatten die Rebellen und PMCs auf den oberen Ebenen teilweise leichtes Spiel, uns auf wenigen Engstellen gezielt aufzuhalten. Ich hätte mir an diesen Stellen ein wenig mehr Abwechslung gewünscht.
Ich persönlich durfte diesmal als Squadleader fungieren, was mir, und ich hoffe auch meinem Squad, viel Spass gemacht hat. Was ich mitgenommen habe, war die Frage der Funkorganisation. Im Squad gab es einen weiteren Funker, welcher die Kommunikation mit dem HQ übernommen hat. Ich selbst hatte mein Funkgerät im Dual-Channel Modus eingestellt, wobei ich auf dem Squadfunk sprechen und alles vom HQ mithören konnte. Bei viel Funkverkehr, gerade auf dem HQ-Kanal, war es jedoch teilweise störend und ablenkend, da es einfach zu viel war. Hier muss ich mir für das nächste Jahr definitiv nochmal Gedanken machen, wie ich dieses Problem lösen kann.
FAZIT
Eine Orga mit viel Erfahrung hat neue Konzepte ausprobiert und damit ein Event geschaffen mit unterschiedlichen Herausforderungen, welches sich an Spieler richtet, die mehr als nur Team Deathmatch wollen. Für mich eine sehr coole Sache, sobald der nächste Termin publiziert wird, wird er in meinem Kalender vorgemerkt!
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I miss the rage