Einleitung
Die OP Oblivion IV fand vom 09. – 10.08.2024 auf dem Bärenkopf statt, wobei nur tagsüber gespielt wurde. Das Event hatte eine Mischung aus Missionsspiel, Milsim und LARP. Organisiert wurde das Event von Sascha, zusammen mit dem Airsoft Club Aargau und weiterer Unterstützung der First Scope Division. Inhaltlich ging es um das fiktive Land Syldavien, welches über viele Bodenschätze verfügt, auf die das Nachbarland Zeronien ein Auge geworfen hat. Zum Schutz der Einwohner waren ausserdem die Nordic Forces vor Ort und als dritte Gruppe eine PMC-Fraktion, welche vor allem an dem Geld der anderen Fraktionen interessiert war. Ich selbst habe auf Seiten der Nordic Forces teilgenommen.
Allgemeines
Das Event hat auf Teambänder verzichtet, stattdessen gab es einen vorher festgelegten Dresscode:
Nordic Forces mit hellen Tarnmustern, wie Multicam, AOR1 oder Tropen Flecktarn
Zeronien mit grünen Tarnmuster, wie Woodland oder Flecktarn
PMC mit dem üblichen PMC-Style, aber einem schwarzen Oberteil und Basecap und im angeheuerten Zustand zusätzliche blaue (Nordic Forces) oder rote (Zeronien) Teambänder
Das System hat insgesamt sehr gut funktioniert, auch weil die Spieler es sehr gut umgesetzt hatten. Einzige Schwierigkeit waren die Sniper, welche Ghillies trugen. Laut den Regeln mussten sie eine Hose in passendem Tarnmuster der Fraktion oder ein Teamband in der Farbe der Fraktion tragen. Da sich nicht so viele Spieler für das Event angemeldet hatten und einige auch nicht gekommen sind, war die Teilnehmerzahl mit geschätzten 50-60 Personen jedoch überschaubar und man wusste sowieso schnell, wer in welcher Fraktion war. Die Fraktionen hatten laut Beschreibung des Events unterschiedliche Ausrichtungen zwischen Milsim, LARP und Questspiel. Ich kann lediglich für die Nordic Forces bestätigen, dass unser Milsim-Anteil wie angekündigt hoch war, es gab eine klare Aufteilung in Squads und wir wurden vom General persönlich oder über Funk mit Aufträgen und Anweisungen versorgt und so den ganzen Tag gut beschäftigt.
In allen Fraktionen gab es einen Fraktionsführer, welcher die Ziele koordinierte, Aufträge verteilte und die Übersicht behielt. Es wurde ausserdem die Ares Alpha App verwendet, wodurch jeder die aktuellen Ziele auf der Karte auf seinem Smartphone sehen konnte und im Fraktionsquartier der Nordic Forces wurde der aktuelle Stand auch permanent gezeigt. In der Festung selbst war der Empfang jedoch oft eingeschränkt, genaue Positionen waren nicht immer sichtbar. Das verwunderte bei den dicken Mauern auch nicht. Genau so wenig wie der teilweise schlechte Funkempfang.
Abbildung 1: General Prime im Gespräch mit syldavischen Einwohnern.
Das Gelände wurde am Morgen des ersten Tages noch voll bespielt, jedoch danach aufgrund der geringen Teilnehmerzahl auf die Festung selbst beschränkt, damit sich alles weniger verläuft. Für die Orga war die geringe Teilnehmerzahl vermutlich weniger erfreulich, für mich dagegen positiv, da man mehr Platz für Aktionen auf dem Spielfeld hatte und viel durch Zusammenspiel und Taktik erreichen konnte.
Die Orga hat zusätzlich auch ein Essens- und Getränkeangebot gehabt und eine Tombola mit Begadi als Sponsor organisiert, deren Gewinn komplett an den Bärenkopf ging, fand ich beides sehr cool! Von der Kommunikation her wäre in meinen Augen noch ein wenig Luft nach oben, die Zeitpläne und Ort des Sammelns waren mir zu Beginn nicht ganz klar, jedoch wurde das dann mündlich kommuniziert. Man könnte auch für das nächste Spiel bei den Nordic Forces dazu schreiben, dass Funk wichtig ist und nach Möglichkeit mitgebracht werden sollte. Bei dem Event waren viele Nationen vertreten: UK, Luxemburg, Italien, Schweiz, Deutschland. Kommunikation und Ansprachen liefen dafür beeindruckend unkompliziert, ein grosses Lob dafür an die Orga und auch alle Spieler!
Es gab ein System mit Lebensringen, die erbeutet werden konnten von gegnerischen Spielern und eine einfache Medic-Regel. Abgesehen davon die üblichen Regeln, eine Besonderheit war, dass auf dem Bodenlevel der Festung innen nur Back-Ups verwendet werden durften. Am zweiten Tag wurde auch um kurzes Feedback zu dieser Regel gebeten und danach entschieden, dass man sie beibehält.
Abbildung 2: Das Zeronische HQ.
Tag 1
Nach den üblichen Ansprachen haben sich die Fraktionen gesammelt. Leider hatten nur wenige Teilnehmer auf Seiten der Nordic Forces Funk bei sich und so wurde ich schnell vom General Prime zum Squadleader von Delta befördert, wobei ich mein Squad vorher nicht kannte. Daneben gab es noch Alpha als gemischtes Squad und Charlie, bestehend aus italienischen Spielern mit hohem Sniper-Anteil.
Nachdem alle Funkchecks bewältigt wurden, galt es in der ersten Runde, Ressourcenpunkte zu sichern. Die Nordic Forces hatten ein mobiles HQ, welches wir zwischen zwei Punkten platzieren wollten. Unser Primärziel war der Ressourcenpunkt Uranium auf der Zufahrt zur Festung, das Sekundärziel war der Punkt Holz auf der Schiessbahn. Durch unsere begrenzte Mannstärke mussten wir nach dem ersten Erobern und Aufstellen des HQs mehrmals zwischen den Punkten wechseln, konnten zum Ende der Runde aber unser Primärziel halten.
Nach der Mittagspause ging es dann in die Festung rein, hier gab es vier Dörfer mit den Einwohnern (umgangssprachlich auch „Village People“ genannt, dargestellt durch aufblasbare Dummys). Als Nordic Forces hatten wir die Aufgabe, diese armen Menschen vor den Zeroniern zu schützen. Dazu musste man die Dörfer per Ares Alpha App erobern und alle Bewohner darin galten dann als der eigenen Fraktion zugehörig. Die Dorfbewohner konnten zudem bewegt werden. Unser Plan, möglichst viele Bewohner in ein Dorf zu bringen und dieses zu halten, ging jedoch nicht auf. Das mobile HQ war zu Beginn in der Nähe des Einganges der Festung positioniert und die Zeronier beim Hubschrauberlandeplatz oben auf der Festung, genauso wie die meisten Dörfer. Nachdem wir das HQ über die Moostreppe eine Ebene höher positionieren konnten, lief es besser, jedoch waren am Ende alle Bewohner in der Hand der Zeronier, welche wir auch mit dem letzten Sturm auf das Begadi-Haus nicht befreien konnten.
Abbildung 3: Die Bewohner Syldaviens in freier Wildbahn.
Über den Tag verteilt gab es zudem noch diverse Nebenmissionen, so musste der Inhalt einer Bank „in Sicherheit gebracht werden“ und eine Geisel aus der Festung heraus in den Sylvanischen Stützpunkt beim Campingplatz gebracht werden. Bei Letzterem wurde allerdings auch gleichzeitig die Brücke am Haupteingang gesprengt, wodurch der offizielle Weg versperrt war und ein anderer Ausgang aus der Festung genutzt werden musste. Für die anderen Fraktionen waren zusätzlich noch andere kleinere Challenges im Spiel, wie zum Beispiel eine Sniper Challenge.
Abbildung 4: Sniper-Challenge.
Tag 2
Das Ergebnis des ersten Tages hatte einen direkten Einfluss auf den nächsten – da die Zeronier alle Bewohner unter Kontrolle hatten, mussten sie diese von ihrem Lager beim Heliplatz zu den beiden Ressourcenpunkte bewegen, welche im Graben waren, je einer vor dem Süd- und Ostbunker. Die Bewohner hatten RFID-Chips an sich, welche an den Ares Alpha-Boxen der Ressourcenpunkte aktiviert werden konnten, der Punkt musste jedoch zuvor noch erobert werden. Anschliessend mussten die Bewohner wieder an einen Abholungspunkt auf der Festung transportiert und dort wiederum mit dem RFID-Chip die Ressourcen gesichert werden. Wir als Nordic Forces wollten dagegen die Bewohner im sylvanischen Lager in Sicherheit bringen. Gleichzeitig gab es noch eine Art Domination-Modus mit einem Punkt in den Katakomben unten und einem im Begadi-Haus. Durch die niedrige Teilnehmerzahl war der Tag, obwohl sich die Missionsziele weniger änderten, sehr dynamisch. Wir konnten die Bunker nutzen, um die Ressourcenpunkte zu verweigern und möglichst dem Gegner noch ein paar Bewohner abzunehmen und in Sicherheit zu bringen. Daneben wurden gezielte Angriffe auf die Wege der Gegner durchgeführt, die Domination-Punkte erobert und Verhandlungen mit den PMCs aufgenommen. Über den Lauf des Tages konnten alle bis auf einen Bewohner in Sicherheit gebracht und am Ende des Tages auch beide Domination Punkte gehalten werden.
FAZIT
Kurz gefasst: Ich hatte eine gute Zeit, mir hat das Event viel Spass gemacht! Die geringe Teilnehmerzahl war für mich persönlich ein Highlight, da das Gelände gut genutzt werden konnte. Durch die Organisation auf der Seite Nordic-Forces war immer etwas zu tun während der Spielzeit und mit Nebenquests und verschiedenen Taktiken zum Erreichen des Hauptziels. Die Verwendung der Ares Alpha App hat dabei unterstützt, dass die Missionsziele und Gesamtsituation jederzeit klar waren und alles andere musste dann erspäht werden. Die Stimmung und Spieler waren super und ehrlich miteinander. Ein besonderer Dank ging an mein Delta-Squad, die sich zwei Tage von mir um und durch die Festung haben treiben lassen!
Alle Fotos wurden freundlicherweise vom Airsoftclub Aarau zur Verfügung gestellt, danke an Mauro und Skittls!
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Vielen Dank für das Feedback. War super mit Dir als Squad Leader.